Der Heidelberger Appell und die Diskussion um Open Access, zusammengefasst beim Goethe-Institut

Kritiker wie Matthias Spielkamp, Projektleiter des Urheberrechts-Informationsportals iRights.info, argumentieren ähnlich. Reuß verkenne, dass die Open-Access-Bewegung in den Wissenschaften aus einer Not heraus entstanden sei. Open Access sei die Reaktion auf die dramatische Verteuerung von wissenschaftlichen Zeitschriften, die für viele Bibliotheken und Forschungseinrichtungen nicht mehr finanzierbar sind.

Auf den Seiten des Goethe-Institutes findet sich eine Zusammenfassung zum Heidelberger Appell in dem besonders die heftig kritisierte Stoßrichtung gegen Open Access thematisiert wird. Der Appell erwähnt "Open Access" zwar nicht explizit, worauf mancher ihrer Unterzeichner gern hinweist (z.B. hier). Aus dem Debattenkontext (vgl. dazu u.a. verschiedene Publikationen von Uwe Jochum zum Thema) und den Formulierungen des Appells:

"Gleichzeitig propagiert national die »Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen« (Mitglieder: Wissenschaftsrat, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Leibniz-Gesellschaft, Max Planck-Institute u. a.) weitreichende Eingriffe in die Presse- und Publikationsfreiheit, deren Folgen grundgesetzwidrig wären." sowie Die »Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen« will die Autoren dagegen auf eine bestimmte Publikationsform verpflichten. wird aber sehr deutlich, dass sich der Appell zumindest gegen die von den Wissenschaftsorganisationen bevorzugte OA-Position wendet.

Der Hauptinitiator des Appells, der Heidelberger Philologe Roland Reuß, sprach sich an verschiedenen Stellen ausdrücklich und ohne Einschränkung gegen Open Access-Modelle aus (z.B. hier). Entsprechend konzentriert sich ein großer Teil der Kritik am Heidelberger Appell auf diese Gesichtspunkte. Die Zusammenfassung im Webangebot des Goethe Instituts gibt es hier: Offener Zugang zu allem? Die Diskussion um den „Heidelberger Appell“ (Juli 2009)