Erwartungen von Wissenschaft und Bildung an das Urheberrecht - Umfrageergebnisse zeigen Handlungsbedarf
Es gab in diesem Sommer eine unter anderem auch über IUWIS verbreitete Befragung zu den Erwartungen in der Wissenschaftspraxis an urheberrechtliche Regelungen in Wissenschaft und Bildung. Sie wurde vom Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit den Organisationen der „Allianz der Wissenschaftsorganisationen“, der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften und mit dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. angestoßen und bestätigt sowohl in ihrem zahlenmäßigen Rücklauf wie auch in der inhaltlichen Auswertung die weithin verbreitete Wahrnehmung eines Anpassungsbedarfs des geltenden Urheberrechts an sich wandelnde Arbeits-, Lehr- und Kommunikationsformen in Wissenschaft und Bildung.
Eine Pressemitteilung des Aktionsbündnisses vom 03.10.2011 gibt einen ersten Überblick zur Auswertung. Demnach lag die Unzufriedenheit zu den zentralen Schrankenregelungen (§ 52a, § 52b, § 53a) für die Wissenschaft bei den mehr als 2500 Rückmeldungen bei rund 90 %. Umgekehrt ist demnach nur ein Zehntel der Befragten mit den bestehenden, die wissenschaftliche Praxis in Deutschland maßgeblich bestimmenden rechtlichen Regelungen zufrieden.
Entsprechend fordert der Sprecher des Aktionsbündnisses, Rainer Kuhlen, entsprechende Schritte seitens der Politik:
"Der Sprecher des Aktionsbündnisses, Prof. Rainer Kuhlen, fordert den Gesetzgeber auf, aus den Ergebnissen der Befragung politische Konsequenzen zu ziehen und sich endlich daran zu machen, ein bildungs- und wissenschaftsfreundliches Urheberrecht zu schaffen. Weder den AutorInnen noch den NutzerInnen in Bildung und Wissenschaft sind die jetzigen kleinteiligen Regelungen länger zuzumuten; diese Normen verhindern eine Entfaltung des immensen Potenzials der Digitalisierung. Eine gründliche Reform des Urheberrechts im Dritten Korb zugunsten des Bildungs- und Wissenschaftssektors – und damit der Allgemeinheit – darf nicht länger durch Verweis auf zehn Jahre alte EU-Vorgaben blockiert werden."
Neben der Pressemitteilung stellt das Aktionsbündnis eine ausführliche Auswertung über http://www.urheberrechtsbuendnis.de/befragung2011-auswertung1.pdf (852 kb) bereit.
(bk)
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