IUWIS Workshop 2011
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wissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.
DINI - Zertifikat Dokumenten- und Publikationsservice 2010
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Abstract
Aus der Zusammenfassung:
Die Entwicklung der vorliegenden Version 2010 des DINI-Zertifikats trägt vor allem folgenden Aspekten und Entwicklungen Rechnung:
• Der zunehmenden Bedeutung des goldenen Weges zu Open Access. Unter dieser zweiten Hauptstrategie im Sinne von Open Access wird vor allem die Erstveröffentlichung wissenschaftlicher Artikel in Open-Access-Zeitschriften verstanden, prinzipiell aber auch das originäre Open-Access-Publizieren anderer Veröffentlichungsarten – etwa Monografien oder Sammelbänden. Derartige Primärpublikationen durchlaufen, analog zu Texten in gedruckter Form, für gewöhnlich einen Qualitätssicherungsprozess, meist in Form des so genannten Peer Review. Die DFG unterstützt das Open-Access-Publizieren durch ein strukturbildendes Förderverfahren. Auch der goldene Weg zu Open Access, der eine institutionelle (z. B. in Form von Universitätsverlagen) oder eine fachspezifische Ausrichtung haben kann, ist in der aktuellen Version des DINI-Zertifikats in den Begriff Dokumenten- und Publikationsservice eingeschlossen.
• Gestiegenen Anforderungen an die Interoperabilität mit übergreifenden Diensten. Diese Dienste – insbesondere Nachweis- und Recherchedienste, aber auch andere Mehrwertdienste – sind für die Sichtbarkeit der lokal bereitgestellten Publikationen besonders wichtig. Sie werden vor allem im Rahmen serviceorientierter Infrastrukturen für elektronische Publikationen in den Projekten Open-Access-Netzwerk3 auf nationaler bzw. DRIVER4 auf europäischer Ebene aufgebaut. Die Qualität dieser Dienste hängt von den bereitgestellten Daten und deren Normierung ab. Vor diesem Hintergrund wurden die Richtlinien für
die OAI-Schnittstelle für die vorliegende Fassung weiterentwickelt und dabei den DRIVER Guidelines5 angepasst.
• Einer zunehmenden Virtualisierung bei der technischen Umsetzung von Dokumenten- und Publikationsservices. Damit geht die potentielle Nutzung einer gemeinsamen Basisinfrastruktur durch mehrere Dokumenten- und Publikationsservices einher. Von einer Modularisierung des DINI-Zertifikats wurde dennoch Abstand genommen. Es besteht allerdings wegen der möglicherweise auf unterschiedliche Institutionen verteilten Kompetenzen beim Betrieb eines Dokumenten- und Publikationsservice die Möglichkeit, das Ausfüllen des Fragebogens für das Zertifikat auf mehrere Personen aufzuteilen.
• Einer ganzheitlichen Betrachtung des wissenschaftlichen Forschungsprozesses. Dabei rücken neben den textorientierten Publikationen als „klassische“ Produkte der Wissenschaftskommunikation auch deren Grundlagen bzw. Vorstufen ins Blickfeld. Vor allem wissenschaftliche Daten bzw. Forschungsdaten, ihre Organisation und Nutzung werden für die Forschung
immer wichtiger. Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Wissenschaft und den damit entstehenden virtuellen Forschungsumgebungen ergeben sich neue Möglichkeiten im Umgang mit diesen Daten. Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern bieten sich dadurch innovative Wege der Forschung: dabei ist die kollaborative Auswertung von Forschungsdaten im Rahmen internationaler und interdisziplinärer Projekte nur ein Beispiel für die Möglichkeiten eines digitalen Forschungsdatenmanagements. Das DINI-Zertifikat richtet sich auch in der aktuellen Fassung vorwiegend an Dokumenten- und Publikationsservices, die sich der Bereitstellung textorientierter Publikationen widmen. Bei sinngemäßer Übertragung der Anforderungen und Empfehlungen aus den einzelnen Kriterien können damit jedoch nunmehr auch datenorientierte Publikationsservices zertifiziert werden.
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